Das Schröpfen ist eine bewährte Form der Ausleitung über die Haut. Unterschieden wird zwischen dem trockenen und blutigen Schröpfen.
Das trockene Schröpfen:
In einem speziellen Schröpfkopfglas wird mittels einen spiritusgetränkten, brennenden Watteträgers ein Vakuum erzeugt. Mit diesem Unterdruck wird das Glas auf die Haut, bzw. bestimmte Segmentzonen am Körper, gesetzt.
Der Unterdruck überträt sich auf das Hautgewebe (der Patient verspürt einen leichten Zug) und setzt ein künstliches Hämatom (Bluterguß), das von den Zellen des Immunsystems entsorgt wird und innerhalb einer Woche verblasst. Zum einen wird so die Mehrdurchblutung in dieser Gewebszone angeregt, zum anderen das Immunsystem. Und es bewirkt eine allgemeine Tonisierung/Kräftigung.
Das blutige Schröpfen:
Die Haut wird vor dem Aufsetzen der Gläser, mit einer sterilen Blutlanzette kurz angeritzt (nur punktförmig). So tritt Blut aus den kleinen Öffnungen in das Schröpfglas und befreit den Organismus von Stoffwechselschlacken im Unterhaut- und Muskelgewebe. Der Blutverlust ist sehr gering und die Schröpfgläser werden natürlich nachher gereinigt und sterilisiert.
Anwendung:
Durch die Behandlung von Schröpfzonen können funktionelle Störungen und Erkrankungen unterschiedlicher Organsysteme positiv beeinflusst werden:
- Erkrankungen des Bewegungsapparates: Sehnen, Muskel-, und Gelenkerkrankungen, Rückenschmerzen
- HNO-Erkrankungen und Erkrankungen der Atemwege (chron. Bronchitis, usw.)
- Erkrankungen des Verdauungsapparates
- Schwächezustände
Geschichte:
Die Schröpfbehandlung ist Jahrtausende alt. Erste Hinweise auf diese Anwendungen sind auf einem mesopotamischen Arztsiegel etwa 3000 vor Christus dargestellt.
Blutiges Schröpfen wurde zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert als „unärztlich“ betrachtet und ausschließlich von Badern und Steinschneidern durchgeführt.
Durch Missbrauch in Verruf geraten, wurde dieses Ab- und Ausleitungsverfahren von Aschner wiederentdeckt und bewährt sich als sehr wichtiges Therapieverfahren in der heutigen Naturheilpraxis.